Wanderausstellung „Ausgrenzung aus der Volksgemeinschaft – Homosexuellenverfolgung in der NS – Zeit“ nach Leipzig holen (Antrag 168/11)

Beschlussvorschlag:

  1. Die Stadtverwaltung setzt sich beim Kulturring in Berlin e. V. dafür ein, dass die vom Verein organisierte Wanderausstellung "Ausgrenzung aus der Volksgemeinschaft – Homosexuellenverfolgung in der NS-Zeit", idealer Weise im Umfeld des 27. Januar 2012 (Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus), in Leipzig an einem würdigen und zentral gelegenen Ort der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
  2. Die Ausstellung wird ergänzt um einige, mittlerweile bekannte Schicksale schwuler Männer aus Leipzig und Umgebung.
  3. Ein Begleitprogramm (z. B. Filmvorführung, Lesung, Diskussion) ist zu erarbeiten.

Begründung:

zu 1.
In Leipzig finden sich zahlreiche Gedenkstätten für unterschiedliche Opfergruppen, aber kein Ort, an dem homosexueller Opfer gedacht wird. Vor diesem Hintergrund bietet es sich an, die oben genannte Wanderausstellung, welche bereits im Deutschen Bundestag, im Brandenburger Landtag, im Rathaus der Stadt Stuttgart sowie in der Volkshochschule der Stadt Dortmund zu sehen war, nach Leipzig zu holen. Die Ausstellung bietet einen Überblick über die nationalsozialistische Homosexuellenpolitik und Einblicke in die Schicksale verfolgter Homosexueller. Sie wirft Schlaglichter auf die Grundelemente der NS-Homosexuellenpolitik. Deren unterschiedliche Auswirkungen werden durch Biographien von Opfern deutlich gemacht. Außerdem werden einige "exemplarische" Täter vorgestellt. Die Ausstellung wurde von der Arbeitsgemeinschaft und der Projektgruppe Rosa Winkel des Kulturring in Berlin e.V. erstellt. Der Kulturring ist der Berliner Landesverband des
Kulturbundes e.V..

Zu 2.
Des Weiteren soll die Ausstellung ergänzt werden um einige, mittlerweile bekannte Schicksale schwuler Männer aus Leipzig und Umgebung. Zu nennen sind beispielsweise der Leipziger Walter Schwarze (1914 – 1998) und der wohl letzte überlebende Zeitzeuge, der den Rosa Winkel getragen hat, Rudolf Brazda. In diesem Zusammenhang regt die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen an, die Stadt Leipzig möge Herrn Brazda zum nächsten Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27.01.2012) einladen.

zu 3.
Mit einem Begleitprogramm soll das Ausstellungsthema "Homosexuellenverfolgung in der NS-Zeit" eine weitere inhaltliche Vertiefung erfahren, so dass eine noch breitere Reflexion des Themas ermöglicht wird. Das Begleitprogramm soll sich neben Erwachsenen insbesondere auch an Jugendliche richten bzw. für Schulklassen geeignet sein.

Beschluss der Ratsversammlung vom : 12.10.2011
Status : beschlossen

 

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