Rede von Nuria Silvestre am 19. Mai 2021 zur Wahl des Migrantenbeirates

Foto: Martin Jehnichen

- es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,

zuerst möchten wir uns als Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bei den bisherigen Mitgliedern des Migrantenbeirats bedanken. In den letzten 5 Jahren haben Sie die Interessen der Migrant*innen engagiert vertreten und zur Verständigung beigetragen.

Als Zweites möchte meine Fraktion all denjenigen danken, die an der Organisation der ersten Wahlen der 10 Mitglieder des Migrantenbeirats beteiligt waren. Ich möchte hier das Referat für Migration, das Willkommenszentrum, das Amt für Statistik und Wahlen, das Büro für Ratsangelegenheiten und die zahlreichen Vereine und Initiativen erwähnen, die alle wochenlang involviert waren.
Dies waren die ersten Wahlen, was neue Erfahrungen und einen erhöhten Aufwand implizierte. Trotz der Widrigkeiten der Pandemie wurde mit einer einfachen social media Kampagne eine gute Teilnahmequote erreicht!

Drittens wollen wir uns auch bei den engagierten Kandidat*innen bedanken, die sich für die erste und zweite Säule beworben haben. Ihr Mut und ihre Motivation machen Hoffnung, dass die 16% der Leipziger*innen mit Migrationshintergrund auch in Zukunft gut repräsentiert werden und somit mehr Teilhabe bekommen können.

Da nicht alle Kandidat*innen im Beirat sein können, möchte ich alle anderen herzlich dazu einladen, sich weiterhin am politischen Leben dieser Stadt zu beteiligen, innerhalb oder außerhalb einer Partei, in einem Verein oder bei anderen Organen. Auch so können Ideen und Ziele verwirklicht werden.

Viertens möchten wir den Gewählten gratulieren und ihnen eine produktive und harmonische Legislaturperiode wünschen. Die Arbeit in einem neuen Team erfordert Respekt, Geduld und Kompromissfähigkeit. Ich freue mich sehr, Sie in den kommenden Jahren dabei begleiten zu dürfen.

Und schließlich möchte ich betonen, was ich bereits bei der Abstimmung über dieses Wahlverfahren im letzten Jahr festgestellt habe: Migrant*innen wollen ihren eigenen Beirat komplett und selbständig wählen! Die zweite Säule ist sinnlos. Die Verwaltung hat in monatelanger, unserer Meinung nach völlig unnötiger Arbeit zwei Auswahlprozesse organisiert, die so komplex sind, dass sie nur ein Gefühl der Unsicherheit, Intransparenz und Frustration bei alle Beteiligten, Organisatoren, Wähler*innen und Kandidat*innen geschaffen haben.

Ich hoffe, dass wir daraus unsere Lehren ziehen und beim nächsten Mal die 16 Mitglieder durch Wahl der Migrant*innen legitimieren. Nur das schafft Teilhabe und Empowerment für die Migrant*innen unserer Stadt.

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