Keine Rücksichtnahme auf Naturschutz - Feuerwerk am Bagger wirft schwerwiegende Fragen auf

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 28. Mai 2024

Am vergangenen Wochenende fand das beliebte Wasserfest am Bagger in Thekla statt. Dabei wurde am Samstag, den 25.5., ca. 23 Uhr ein Feuerwerk durchgeführt. Nach Berichten des Naturschutzbundes wurde dabei das Feuerwerk auch in der Nähe des Schilfgürtels als auch auf dem See gezündet, was zu teilweise katastrophalen Auswirkungen auf die dort brütenden Vögel führte, von denen einige starben.

Bereits 2020 hatte der Stadtrat, auf Initiative der Grünen Fraktion beschlossen, dass innerhalb von Schutzgebieten generell kein (!) Feuerwerk mehr erlaubt wird. Unterjähriges Feuerwerk ist zudem anzumelden. Wie es daher dazu in unmittelbarer Nähe zu Schutzgütern mit den beschriebenen Folgen kam, ist nun Gegenstand der Anfrage der Fraktion.

Tobias Peter, Fraktionsvorsitzender:

"Es besteht erheblicher Klärungsbedarf. Indem die Organisatoren gegen den erklärten Willen von örtlichen Naturschützern das Feuerwerk durchgezogen haben, erweisen sie dem beliebten Wasserfest einen Bärendienst. Erst im März wurde bei der Verabschiedung der Entwicklungskonzeption für das Naturbad Nordost der hohe naturschutzfachliche Wert im Umfeld des Baggers festgestellt. Unsere Fraktion hat deshalb ein Natur- und Artenschutzkonzept durchgesetzt. Vor diesem Hintergrund ist nicht nachvollziehen, wie es zu diesem Feuerwerk mit offenbar schwerwiegenden Auswirkungen für die dort lebenden Arten kommen konnte. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass die Stadt ihre eigenen Beschlüsse nicht ernst nimmt, wenn Stadträte wie beim Wasserfest in zentraler Position agieren."

Foto: Martin Jehnichen

Jürgen Kasek, Stadtrat und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion:

"Eine Genehmigung hätte bei dem vorliegenden Sachverhalt gar nicht erteilt werden dürfen. Es ging darum insbesondere unterjährige Feuerwerke zu reduzieren, um die Belastung für Mensch und Natur zu senken. Dabei ist klare Beschlusslage, dass innerhalb von Schutzgebieten oder bei Schutzgebieten keine Genehmigungen erteilt werden. Wir haben schon einen deutlichen Rückgang der Biodiversität auch im Bereich der Vögel in der Stadt zu verzeichnen. Es kann nicht sein, dass wir dieser Zerstörung noch Vorschub leisten, indem nicht nur die Anzahl an Grünflächen abnimmt, sondern auch bestehende Gebiete so genutzt werden, dass letztlich der Artenschutz völlig auf der Strecke bleibt."

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